Hans Peter selbst wendet das Mondwissen seit jeher im Rahmen der Bewirtschaftung seines Waldes an, hier arbeitet er nach dem „g‘rechten Zoacha“, also dem idealen Sonnen- und Mondstand für das Holzschlägern um die Wintersonnwende, so wie es auch für seine Vorfahren selbstverständlich war.
Dagmar, als Tochter eines Astrophysikers, lernte den Sternenhimmel zunächst aus Sicht des naturwissen-schaftlichen Betrachters. Ihr Wissensdurst auch für den Bereich der Astrologie führte dazu, dass sie sich von den elterlichen Weltanschauungen entfernte. Ihre kritische Herangehensweise an esoterische Strömungen konnte sich Dagmar jedoch bewahren. Ihr hartnäckiges Hinterfragen gängiger Mondkalender-Theorien führte schließlich zum Konzept, welches dem Mondrad zugrunde liegt.
Auch wenn es zuweilen schwer fällt, in unserer Welt, in der vieles als einzigartig gilt, Dagmar und Hans Peter versuchen, Gemeinsamkeiten stärker zu gewichten als Unterschiede. Sie setzen auf Kooperation an Stelle von Konkurrenz. Und sie versuchen so zu leben, dass sie eine Welt hinterlassen, in der das Leben für die ganze Schöpfung weitergehen kann.
Sonne und Mond gelten für beide als göttlich, deren Zyklen am Himmel der Urgrund allen Seins darstellen.
Die Fertigung eines einzelnen Mondrads erfordert neben der Liebe zum Detail zahlreiche Einzelschritte vom Zurechtschneiden der einzelnen Fertigungsteile, …Aus wie vielen Einzelteilen besteht wohl ein Mondrad? Wenn es an der Wand hängt, sind gerade mal sechs Teile sichtbar. Doch in seinem Inneren sorgen diverse Achsen, Muttern und Trennscheiben dafür, dass sich an diesem archaischen Präzisionswerkzeug nur das dreht, was sich auch wirklich drehen soll: nämlich Datumsring, Mondzeichenscheibe und Mondkugel.
Die ersten Prototypen zum Mondrad sind in der Meisterwerkstatt von Hans Peter entstanden und wurden per Hand mit dem Brennstab graviert. Doch in Serie und auf den Zehntelmillimeter genau, wie wir es fürs Mondrad brauchen: So kann nur eine CNC-Maschine das Holz fräsen. Deshalb entstehen die Rohlinge in einer größeren Werkstatt wenige Kilometer von uns entfernt.
Nach dem Feinschliff kommen die Rohlinge von Miesbach nach Rimsting an den Chiemsee, wo sie unter dem Feuerstrahl von Raimund Steinbergers Laserveredelung ihre unverkennbare, dunkelbraune Zeichnung erhalten.
Mehrere Monate lang suchten wir in ganz Europa nach jemandem, der das Herzstück unseres Mond-rades, die Mondkugel herstellen konnte: mit einer hellen und einer dunklen Seite, längs einem Loch und außerdem bis auf den Hundertstel Millimeter exakt rund! Schließlich fanden wir die Lösung direkt vor unserer Haustür: mit dem Feinwerksmechaniker-Meister Max Faltlhauser, einem jungen, engagierten Tüftler aus Niklasreuth.
Zurück in Hans Peters Werkstatt: Wo alles begann, laufen die Fäden auch bei der Mondrad-Produktion am Ende wieder zusammen. Hier montieren wir die Einzelteile zu einem Mondrad – alles in Handarbeit. Jedes Mondrad wird auf seine Funktion hin getestet und – kurz bevor wir es auf den Weg in ein neues Zuhause schicken – justiert auf den aktuellen Neumond-Stand.
Ach ja, die Auflösung zur Eingangsfrage … was schätzen Sie, aus wie vielen Einzelteilen ein Mondrad besteht? Es sind 21!
