Die Gründerinnen
Anna entwickelte für ihre Tochter Dindia das Gerät ReMoD. Heute können bereits viele andere Menschen mit halbseitiger Lähmung von diesem Gerät partizipieren.
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Nachhaltiges aus der Schweiz
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Der heutige Beitrag hat zwar weniger mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun, doch ist dieser wieder ein wunderbares Beispiel dafür, dass im deutschsprachigen Raum Kreativität, Erfindergeist und Durchsetzungsvermögen nach wie vor zu finden sind. Im Folgenden möchte ich dir die spannende und Mut machende Geschichte von Mutter und Tochter erzählen, eine Reportage über diese nun beinah 20-jährige Entwicklungsgeschichte hat mich derart begeistert, dass ich diese mit dir teilen möchte.
Dindia Gutmann, geboren 1990, erlitt während der Schwangerschaftsphase ihrer Mutter einen Schlaganfall, seit ihrer Geburt ist sie daher halbseitig gelähmt und leidet an einer spastischen Hemiparese. Dies führte zu diversen Sekundärschäden, welche wiederum weitere Mobilitätsprobleme mit such brachten und letztlich eine selbständige Fortbewegung nahezu unmöglich machten. Da Ärzte und Medizin irgendwann mit ihrem Latain am Ende und keine wirksamen Hilfsmittel vorhanden waren, entschloss sich Dindia‘s Mutter, Anna Vonnemann, eine eigene Lösung zu finden, um ihrer Tochter ein Leben im Rollstuhl zu ersparen und veranlasstedie Entwicklung eines Gerätes zur Haltungs- und Bewegungskontrolle.
Von der Taschenlampe zur professionellen Bewegungshilfe
Am Anfang stand die Idee und der sehnlichste Wunsch ihrer Tochter helfen zu können. So entwickelte Anne Vonnemann ganz ohne technische Vorkenntnisse ein Gerät, mit welchem ihre Tochter Dindia wieder ein „normales“ Laufen/Gehen erlernen konnte. Der erste Prototyp erblickte 2005 das Licht der Welt. Die mit dem Gerät erzielten Fortschritte führten zu einem beachtlichen Rückgang von Sekundärschäden bei Dindia.
Zwischen 2008 bis 2013 konnte dieses Gerät in Zusammenarbeit mit der TU Berlin, Abteilung Medizintechnik, im Rahmen verschiedenster Graduierungsarbeiten sukzessive weiterentwickelt werden. An dieser weiteren Entwicklung im Laufe der Zeit waren beteiligt zunächst Steven Herrschaft sowie der Betreuer Dr. Roßdeutscher. Im Sommer 2012 übernahm dann Andras Botos die Weiterentwicklung des bestehenden Gerätes, gefolgt von Tobias Brose 2016.
Diese Berliner Erfolgsgeschichte begann wie so oft als StartUp aus dem Bereich Medizintechnik. Grundprämisse war und ist die Konzipierung eines innovativen Hilfsmittels, welches Patienten während des Tragens zu einer verbesserten Haltungs- und Bewegungskontrolle verhelfen kann.
Zur (Haupt)Zielgruppe zählen Menschen, die an zentralnervösen Störungen erkrankt sind wie z.B. Schlaganfall, Hemiparese, infantile Cerebralparese oder MS.
Das innovative Medizinprodukt von Anne Vonnemann und den beteiligten Partnerunternehmen erhielt 2010 vom Wissenschaftskomitee des ISPO Deutschland/Schweiz/Österreich eine Nominierung für den Best-Paper-Preis in der Kategorie Wissenschaft. ReMoD erhielt zudem eine Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland und einem EXIST-Stipendium der Europäischen Union. Das Team von ReMoD kann auf eine mehr als 20-jährige Erfahrungspraxis im Umgang mit Hemiparese zurück blicken und arbeitet seit 10 gut Jahren erfolgreich mit der Elektroweste zur Haltungs- und Bewegungskontrolle.
Anna entwickelte für ihre Tochter Dindia das Gerät ReMoD. Heute können bereits viele andere Menschen mit halbseitiger Lähmung von diesem Gerät partizipieren.
Die Orthesen ReMoD V5* + GT1* können nachweislich die Haltungskontrolle von Patienten mit neurologischen Erkrankungen verbessern.
Gehen ist für die meisten Menschen eine reine Selbstverständlichkeit und wir machen uns nur wenige Gedanken darüber, welche Einschränkung es mit sich bringen kann, nicht von selbst „normal“ gehen zu können (Je nach Betrachtungsweise). Das Gehen ist gleichzusetzen mit Selbstständigkeit, Mobilität und einer uneingeschränkten Teilhabe am Leben.
Für eine biomechanisch optimale und kraftschonende Gangbewegung ist die präzise Ausrichtung des Oberkörpers über den unteren Gliedmaßen eine zentrale Voraussetzung. Die neurophysiologische Grundlage einer funktionierenden Haltungs- und Bewegungsmotorik bedarf eines störungsfreien Zusammenspiels aller beteiligten Muskeln (Motorik) und Nervenzellen (sensorischer Input).
Wenn dieser sensorische Input aufgrund einer Schädigung des zentralen Nervensystems reduziert wird, z. B. durch einen Schlaganfall, nimmt die Orientierung in Bezug Position und Bewegung im Raum rapide ab.
Das Gleichgewicht zu halten fällt immer schwerer, die asymmetrische Belastung einzelner Muskeln, Gelenke und der Wirbelsäule ist zudem schmerzhaft und verursacht auf Dauer irreversible Schäden am Muskel-Skelett-System.
Das Team von ReMoD hat ein medizinisches Hilfsmittel entwickelt, welches die gestörten körpereigenen Signale durch künstliche Signale ersetzt. Die Orthesen ReMoD V5* und ReMoD GT1* unterstützen den Patienten bei der eigenständigen Korrektur seiner Haltung und Bewegung. Die Hilfsmittel sind klein, mobil und können über der Alltagskleidung getragen werden.
So wirkt die Orthese ReMoD V5*
Das Hilfsmittel ReMoD V5* liefert Menschen mit einer Bewegungsstörung auf Grund eines reduzierten sensorischen Inputs, zusätzliche Informationen zur Wahrnehmung von Körperbewegung und –lage im Raum:
Registriert das Hilfsmittel ReMoD V5 eine Abweichung von einer festgelegten Idealhaltung, sendet sie dem Nutzer in Echtzeit elektrotaktile Signale auf die Oberfläche der Haut und wirkt so korrigierend auf die Haltung und Bewegung ein. Der Träger bekommt sozusagen einen leichten Stromschlag und weiß, dass er sich z.B. wieder gerade aufrichten bzw. die Körperhalten ändern sollte. Dies unterstützt dabei, betroffene Menschen an eine „normale Körperhaltung“ heranzuführen.
ReMoD V5 kann nachweislich die Haltung und Bewegung von Patienten mit neurologisch bedingten Gehproblemen und vielen Formen der Gleichgewichtsstörung verbessern. Diese Weste kann beim Gehen, Sitzen und Stehen getragen werden.
ReMoD V5 besteht aus einem Trägersystem, der Weste und einer am Trägersystem befestigten Steuereinheit. In das Trägersystem sind Kabel und Sensoren integriert, diese sind mit Elektroden verbunden. Die Bestandteile werden kombiniert getragen.
Mit der Behandlung solle So schnell als möglich nach Erhalt einer entsprechenden Diagnose begonnen werden.
Diese Weste – als sensorische Prothese für den Oberkörper – ist geeignet für Patienten mit Schlaganfall, ICP, MS, Gleichgewichtsstörungen und anderen Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Orthese ReMoD® GT1
Ebenso wie die Orthese ReMoD V5* ist auch die ReMoD GT1 ein Medizinprodukt, welches Patienten mit neurologisch bedingten Gehproblemen während des Tragens zu einer verbesserten Bewegungs- und Koordinationskontrolle verhelfen kann. Diese Orthese ist im Vergleich zur ReMoD V5 ein Beingurt.
Der Beingurt ReMoD GT1 ersetzt gestörte oder fehlende körpereigene Signale durch künstliche Signale, welche über die Haut wahrgenommen werden können.
Das Wirkungsprinzip ist das Gleiche wie bei der zuvor beschriebenen Weste. Wenn der Beingurt eine Abweichung von einer festgelegten Idealhaltung registriert, dann wird in Echtzeit ein elektrotaktiles Signal auf die Oberfläche der Haut des Nutzers gesendet. Dies unterstützt das Erkennen von Bewegungsfehlern.
ReMoD GT1 kann nachweislich die Bewegungs- und Koordinationskontrolle von Patienten mit neurologisch bedingten Gehproblemen verbessern und beim Gehen und Stehen eingesetzt werden.
ReMoD GT1 besteht aus einem Trägersystem, dem Beingurt und einer daran befestigten Steuereinheit. In das Trägersystem sind Kabel und Sensoren integriert, diese sind mit Elektroden verbunden. Die Bestandteile werden kombiniert getragen.
Mit der Behandlung solle So schnell als möglich nach Erhalt einer entsprechenden Diagnose begonnen werden.
ReMoD® GT1 ist eine externe, tragbare Bewegungskontrolle für die Beine.
Die Reportage des SWR (https://www.youtube.com/watch?v=qEK6eAhYbYM) hat mich persönlich sehr berührt, sowohl Mutter Anna als auch Tochter Dindia haben aus einer persönlichen gesundheitlichen Thematik heraus eine Lösung entwickeln und technisch umsetzen können, welche auch anderen Menschen zu Gute kommt. Gehen zu können ist für die meisten von uns „total normal“, doch stelle dir mal vor, du wachst eines Morgens auf und deine Beine machen nicht mehr das was dein Kopf denkt?
Ich wünsche dem ReMoD Team alles Gute, Licht und Liebe für die folgende Wirkens- und Schaffensphase. Mögen so viele Menschen als nur möglich von dieser technischen Errungenschaft profitieren und ihr Leben mit neuer Mobilität und Lebensfreude gestalten können.
Wenn dich dieses Thema interessiert und du weitere Informationen einholen möchtest, dann besuche gern die ReMoD Webseite.
Von Herzen Danke Anna und Dindia
für euren Mut und eure Pionierarbeit.
Wenn du eine Idee hast, dann fang heute an.
Es gibt keine bessere Zeit, um loszulegen.
-Kevin Systrom